Goodbye, Rotwein?
Spanien ist Rotwein-Land. War, muss es jetzt heißen: Erstmals in der Geschichte hat die Produktionsmenge von Weißwein die von Rotwein und Rosé überstiegen – zusammengenommen, wohlgemerkt. Dies berichtet die spanische Weinzeitung Vinetur unter Berufung auf aktuelle AFI-Daten (Analistas Financieros Internacionales).
Tatsächlich sind die jährlichen Produktionsmengen von Weißwein sowie von Rotwein und Rosé (die hier zusammen betrachtet werden) teils erheblichen Schwankungen unterworfen. Für die letzten 15 Jahre lasse sich in Spanien aber ein deutlicher Trend beobachten zugunsten des Weißweins.
Die Gründe sind vielfältig und teils miteinander verwoben:
Die Trinkgewohnheiten der Menschen ändern sich, die Beliebtheit von Weißweinen nimmt zu. Als eine Ursache dafür wird der Klimawandel gesehen, der den Konsum frischerer, leichterer Getränke attraktiver macht (genau aus diesem Grund ist auch der Bierkonsum auf einem Rekordhoch in Spanien).
Weiße Rebsorten passen sich besser an den Klimawandel an und reifen i. d. R. schneller, was dazu führt, dass viele Bodegas mehr Weißwein-Sorten anbauen.
Daneben haben viele spanische Weingüter in den vergangenen Jahren ihr Sortiment stark ausgebaut und mehr Weißweine aufgenommen.
Schließlich habe der technologische Fortschritt dafür gesorgt, dass die Herstellung von Weißweinen optimiert und so auch die Qualität der Weine verbessert werden konnte.
Quelle: Vinetur