Italien kauft 600% mehr spanischen Wein
Wein ist ein Wanderer
Je nach Marktbedürfnissen wandert Wein von einem Land in ein anderes. Italien hatte 2023 eine extrem kleine Ernte und die Preise für Wein schossen nach oben. Teilweise so extrem, dass man lieber in anderen Ländern schaut, ob es dort nicht günstigeren Wein für den eigenen Bedarf gibt.
Obwohl Spanien ebenfalls eine kleinere Durchschnittsernte hatte, sind die Preise immer noch niedriger als in Italien. Also schnell nach Spanien und dort ordentlich Wein eingekauft. Über 600% mehr als im Vorjahr floss Wein von Spanien nach Italien.
Aber nicht nur Italien kauft gerne in Spanien Wein in großen Mengen ein. Nummer eins ist Deutschland, Nummer zwei Frankreich und erst an dritter Stelle taucht Italien dieses Mal auf.
Aber wieso braucht Italien Wein aus Spanien?
Durch extreme Wetterereignisse 2023 in Italien, sowie durch Pilzbefall, kam deutlich weniger Wein heraus, als in den Vorjahren. Große Regionen wie Apulien und Sizilien hatten große Probleme in 2023 und sind gleichzeitig große Lieferanten im Weingeschäft. Verträge wollen eingehalten werden und Kunden nicht verloren. Da ist der Schritt nach Spanien schnell gemacht, damit man weiter lieferfähig bleibt.
Was passiert mit diesen Weinen?
In der Europäischen Union lassen sich Weine aus verschiedenen Ländern einkaufen und als »Wein aus der Europäischen Union« abfüllen.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Weine in Markenweine einfließen lassen. Hierbei liegt das Augenmerk auf der Marke und Verbraucher kennen einen Namen, ohne genau die Herkunft zu kennen oder darauf zu achten. Dann steht Product of Italy auf dem Etikett, welches nicht heißt, dass der Wein aus Italien stammt, sondern dort verarbeitet wurde.
Quelle: Meininger, OeMV, eigene Recherche