Krisendestillation in Ribeira Sacra: Erste Notmaßnahme zur Rettung der Weinwirtschaft
Die galicische Regionalregierung hat zum ersten Mal eine Krisendestillation für die Weinregion DO Ribeira Sacra genehmigt. Diese außergewöhnliche Maßnahme, die ab dem 1. September 2024 gilt, wurde aufgrund eines Überangebots an Wein getroffen. Ziel ist es, das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wiederherzustellen, indem überschüssiger Wein zu Industriealkohol destilliert wird. Winzer, die sich daran beteiligen, erhalten finanzielle Unterstützung von der galicischen Landwirtschaftsbehörde.
Die Entscheidung folgt auf Monate der Warnungen von kleinen Winzern, deren Existenz gefährdet ist, da sie keine Käufer für ihre Ernte finden. Besonders betroffen sind die über 400 Winzer, die 2024 ihre Verträge mit der größten Kellerei der Region verloren haben. Der Grund: sinkende Verkaufszahlen und große Lagerbestände, vor allem von Rotwein, der 80 % der Produktion in Ribeira Sacra ausmacht.
Obwohl die Regionalregierung 2,4 Millionen Euro zur Unterstützung bereitstellt, fühlen sich viele Winzer im Stich gelassen. Sie kritisieren die hohen Produktionskosten, die mit dem Weinbau in den steilen Terrassen der Region verbunden sind, und die geringen Erträge aus der Destillation. Zudem fürchten sie langfristige Folgen für die Weinwirtschaft und die demografische Entwicklung, da immer mehr Weinberge aufgegeben werden.
Die Krise könnte zu langfristigen Änderungen in der Region führen, da die Weinregulierung angepasst werden soll, um die Produktion auf hochwertigere Weine auszurichten und die lokale Rebsortenvielfalt zu fördern.