31. Juli 2024

Die besten spanischen Rosés für den Sommer?

12 Rosados im TodoVino-Test

Rosé-Wein ist die Erfrischung für den Sommer, die meistens in einem Atemzug mit Terrasse genannt wird. In den letzten Jahren ist Rosé-Wein bei den Weinliebhaber:innen eine feste Größe, die sogar leichte Zuwächse verzeichnet. Noch vor wenigen Jahren war bei Rosé eher die Frage, ob das Weingut sich nicht sicher war, was es werden soll: Weißwein oder Rotwein?

Sascha fragt sich: warum trinken eigentlich alle im Sommer Rosé?

Es ist heiß, Schweiß vermischt sich mit Sonnencreme und lässt die Augen jucken. Zufrieden wird über den Sommer geschimpft und die wichtigste Frage des Tages ist: welches Getränk verschafft mir die nötige Erfrischung? Allzu oft lautet die Antwort: Rosé. Wieso eigentlich? Was macht einen Roséwein sommertauglicher als einen Weißwein? Mein Verdacht: es ist die Farbe. Mit seinem weiten Spektrum zwischen lachsrosa und rubinrot ist er das notwendige bunte Accessoire auf dem Tisch, das den unbedingten Willen zur sommerfröhlichen Entspannung und Produktivitätsverweigerung unterstreicht. Wir haben es sicherheitshalber nochmal überprüft: es funktioniert!

Du trinkst lieber Weißwein? Hier geht’s zu unserer Verdejo-Probe.

Aber im Ernst: Rosé stand vor allem früher im Ruf, ein seichtes Weinchen zu sein, viel Frucht und nix dahinter. Die Zeiten haben sich ein wenig geändert, auch wenn das Gros der Roséweine – in Spanien wie anderswo – weiterhin zum schnellen und unbeschwerten Genuss Verzehr fabriziert wird. Daneben gibt es aber immer mehr hochwertige Roséweine in allen Preisklassen, die auch anspruchsvollen Gaumen Spaß machen. Wir haben 11 weitgehend Portemonnaie-freundliche Rosados und einen Clarete-Wein (streng genommen kein Rosé!) aus verschiedenen spanischen Weinregionen getestet. Es gab nur wenige Ausfälle, manche Überraschung und die Liebe zu einem Weingut wurde auf die Probe gestellt! Wie immer findest du die ausführlichen Weinbewertungen unter diesem Artikel.

Fangen wir im Westen an und öffnen einen Wein aus einem Anbaugebiet, das so bekannt sein dürfte wie der bürgerliche Name von Papst Franziskus. Der Finca VALLEOSCURO Rosado stammt aus dem Weinbaugebiet DOP Valles de Benavente (Provinz Zamora). Auf 65 steinigen Hektar produziert die Bodega Ortero dort nahe der Stadt Benavente Weine aus den Rebsorten Prieto Picudo, Tempranillo, Mencía und Verdejo. Dieser Wein ist eine 50:50 Cuvée aus Prieto Picudo und Tempranillo und einer dieser einfachen Roséweine, die wenig kosten und, nunja, auch nicht ganz so viel bieten. Etwas künstliche Aromatik, wenig Substanz, aber durchaus trinkbar.

Erfahre mehr über die wichtigsten Roségebiete Spaniens und die verschiedenen verbreiteten Herstellungsmethoden: Roséweine Spaniens

Wer eins, zwei Euro drauflegt und sich etwas weiter im Norden aus der DO León den Rosé von Pardevalles schnappt, bekommt den perfekten Sommerwein. Ja, perfekt ist bei Weinen ein großes Wort und immer subjektiv gefärbt. Aber dieser nachts gelesene Prieto Picudo, die in dieser Region verbreitete rote Rebsorte, überzeugt durch eine wirklich schöne, strahlende Frucht und seinen spritzigen Charakter. Dieser Roséwein zeigt Struktur, Spannung, Harmonie und ist dabei ungemein süffig. Was will man mehr?

Das 1949 gegründete Weingut gehört zu den Aushängeschildern des Weinbaugebiets León und hat ein mehr als überzeugendes Sortiment. Der kleine Ort Valdevimbre, Sitz der Bodega, ist übrigens ebenfalls einen Besuch wert. Dort finden sich zahlreiche Weinkeller und urige Restaurants in Höhlen.

In Navarra, eine der klassischen Rosé-Regionen Spaniens, werden die Rosados nach dem Sangrado-Verfahren hergestellt...die Trauben bluten ohne Pressung quasi aus und dieser erste feine Saft wird vom Most abgezogen (die verbleibenden Trauben/der restliche Most wird i. d. R. zu Rotwein weiterverarbeitet). Daraus resultieren meist dunklere Roséweine mit kräftigeren Beerenaromen. So wie der Rosado Merlot der Bodega Otazu, die wenige Kilometer von Pamplona entfernt liegt und manchen vielleicht durch ihre Kunstsammlung bekannt ist. Ein intensiver, dichter Wein, der etwas süßer ist, aber nicht zu süß, da sich Frucht- und Kräuter- sowie Gewürzaromen die Waage halten. Der Wein ist nicht unbedingt elegant, aber durchaus spannend in seinem Aromenspiel und gut trinkbar! Fällt eher in die Kategorie Speisenbegleiter.

Roséweine und Tapas sind eine tolle Kombination. Hier findest du wunderbare Paring-Tipps: Tapas und Rosé

Pikant und punzante waren die ersten Begriffe, die mir in den Sinn kamen, als der Naranjas Azules von Soto Manrique an der Reihe war. Dieser Garnacha aus Höhenlagen (zw. 800 - 1.000 Meter) in der schönen Sierra de Gredos (Provinz Ávila) hat Biss und zwar im positiven Sinne. Naranjas Azules bedeutet blaue Orangen und ganz so extravagant ist dieser Rosé zwar nicht, aber doch ein wenig anders: er wird nach Angaben des Weinguts wie ein Blanc de Noir ohne Maischstandzeit (also Kontakt mit den Traubenschalen) direkt gepresst, wofür er allerdings einiges an Farbe abbekommen hat, was zumindest für einen kurzen Schalenkontakt spricht. Im Geschmack pikant-elegant, floral, mit feinen Bittertönen, einem leicht lakritzigen Finale und viel Säure, ohne von der spritzigen Sorte zu sein. Ein Rosado für Rieslingfans.

Der Flor de Muga Rosado der Rioja-Legende Muga ist ebenfalls ein reinsortiger Garnacha Tinta. Aber dieser sehr helle Wein, wir hatten den 2022er Jahrgang, hat einen ganz anderen Stil und kostet auch mehr als doppelt so viel wie die anderen Weine. Sehr feine, dichte Säure, ausbalancierte, schmeichelnde Aromatik mit elegantem Charakter, der sogar eine leicht mineralische Anmutung hat. Das macht richtig Spaß, hier gibt’s einen ernsthaften facettenreichen Roséwein aus Rioja, der Anklänge an Erdbeere und Zitrusfrüchte zeigt, die sich harmonsch mit Noten von mildem Fenchel, Vanillenote, Marzipan und mehr verflechten. Ein toller Wein, wie man es von Muga nicht anders kennt...dachten wir zuerst. Leider hat der Wein sehr schnell abgebaut, wurde mit etwas Luft und Temperatur flacher und war am nächsten Tag so uninteressant wie das Tagebuch eines trainspotters (sorry, nix für ungut...). Erstaunlich. Besser zum aktuellen Jahrgang greifen.

Wo wird eigentlich in Spanien Wein produziert? Lerne hier die spanischen Weinregionen kennen

Mein persönlicher Favorit? Gar nicht so einfach. In allen Weinbaugebieten Spaniens finden sich tolle Roséweine, das hat diese Probe wieder gezeigt. Mit seiner Präsenz und seinem klaren Ausdruck hat mit der Naranjas Azules sehr gut gefallen. Der Flor de Muga ist ein eleganter Wein...zumindest anfangs gewesen. Welcher Roséwein mich aber rundum überzeugt hat und mein klarer Favorit dieser Rosé-Probe ist: der Pardevalles Prieto Picudo Rosado. Gut gemacht, sehr saubere, schöne Aromen und ungemein süffig, ohne belanglos zu sein. Einmal Pool damit auffüllen, bitte! Und das Ganze gibt’s in Spanien für unter 7 Euro die Flasche, fantastisch! Außerhalb des Landes dürfte er etwas mehr kosten, aber immer noch günstig sein. Salud!

Für Jörg war Rosé immer eine wunderbare Ergänzung.

Speziell bei meinen Besuchen in Spanien, war Rosé ein fester Bestandteil der Weinkarte in Valencia am Strand. Auch mit Paella ist Rosé ein stimmiger Begleiter, speziell aus Bobal ist immer ein Wein auf der Karte zu finden.

Bei der Auswahl wollte ich vor allem eines: Abwechslung. Daher sind die drei Weine weit auseinander. Leicht lachsfarben kommt der Quatro Pasos daher und könnte farblich glatt in der Provence verortet werden. Pagos de Obanos ist die kräftige Farbversion, die bei manchen bereits als Rotwein durchgehen könnte. Und dann noch einen Wein ohne Alkohol. Ja, ich versuche es immer wieder und dieses Mal hat es sich gelohnt.

Der erste Wein war gleich ein Volltreffer.

Cuatro Pasos Rosé Mencia 2023 aus Bierzo. Cuatro Pasos ist mir über die letzten Jahre immer aufgefallen, da die Etiketten mit den Bärenpfoten-Abdrücken ein Hingucker sind.

Cuatro Pasos wurde 2003 gegründet und nimmt seinen Namen von den Abdrücken der Bärenpfoten im Weinberg. Der Rosé wird aus produktiveren Parzellen hergestellt, die gleichzeitig eine hervorragende Beschattung der Trauben durch die Blätter gewährleisten. Auch im Bierzo wird es wärmer und die Sonneneinstrahlung intensiver. Da kommen Blätter zum Schutz der Trauben sehr gelegen.

Die Farbe des Weins hat mich sofort angesprochen, da sie ungewöhnlich leicht und elegant für Spanien ist. Und so kommt auch der Rosé im Geruch daher. Frische Aromen nach Pomelo, Pfirsich, Granatapfel und Blüten macht sofort Lust darauf, den ersten Schluck zu nehmen. Im Mund frisch mit zusätzlichen Aromen nach Honigmelone. Jeder Schluck lässt offen, ob ich mich mit dem wechselnden Charakter auseinandersetzen möchte, oder einfach trinken und genießen.

Eine klare Empfehlung für diesen Rosé, den das zu Martín Códax gehörende Weingut Cuatro Pasos da hingezaubert hat.

Der nächste Wein hat mir kurz einen Schauer über den Rücken getrieben, da mir meine letzte Erfahrung mit alkoholfreiem »Wein« wieder in Erinnerung kam. Dabei wäre das nicht nötig gewesen. An einem Tag mit 36 Grad Celsius und irgendwie überhaupt keine Lust auf Alkohol, war Torres Natureo Rosé 0,0 2023 genau richtig. Wenn ich diese Getränke probiere, verabschiede ich mich von dem Vergleich mit Wein. Alkohol ist eine derart prägnante Komponente im Wein, dass die Abwesenheit schlicht die Wahrnehmung völlig aus der Bahn wirft.

Animierende Himbeerfarbe lassen die erste Hemmschwelle schnell verschwinden. Also die Nase ist schon mal erstaunlich. Aromen nach Quitte, gelber Frucht, rote Beeren und etwas dropsig. Im Mund eine frische Kohlensäure, angenehm, leicht bitter und trotz 3,8 g Zucker pro 100 ml (Nährwerttabelle auf der Rückseite, da es sich um ein Nahrungsmittel handelt) überhaupt nicht süß wirkend. Ich hatte die Flasche sehr schnell leer und es war eine wunderbare Abwechslung zum zusätzlichen Wasserkonsum. Als Rebsorten werden Cabernet Sauvignon und Syrah angegeben und da es sich rechtlich nicht um Wein handelt, fehlt eine Herkunftsbezeichnung. Abgefüllt wurde Natureo bei Torres und bei der Herstellung wird ausschließlich der Alkohol entfernt und alles andere beibehalten. Meine Flasche war im übrigen bis zum 10/04/2026 haltbar. Sollte man bei vielen Weiß-, Rosé- und Rotweinen ebenfalls angeben, auch wenn Alkohol enthalten ist.

Und jetzt endlich ein richtiger Rosé.

Wieso? Weil das die Farbe ist, welche ich früher bei Spanien immer als Erwartungshaltung hatte: Fett Farben und schwer von leichten Rotweinen zu unterscheiden. Also vergiss die Anmerkung, war nur ein Gedanke, der aus den Tiefen meiner Erinnerung kam.

Pagos de Obanos wurde 1993 als Genossenschaft gegründet. Entstanden aus der Genossenschaft von Orvalaiz, die der größte Produzent für Getreide der Region war. Heute gehört das Weingut zur Vitalia Group in Pamplona.

Pagos de Obanos Rosado de Lágrima 2023 aus Navarra hat eine kräftige Farbe und besteht aus Garnacha. Aromen nach Banane, Pfirsich, Membrillo, würzig und Brombeere. Im Mund ordentlich Struktur, etwas Wärme vom Alkohol und etwas bitter. Mit der Zeit kommen überreife Aromen, die zusammen mit den Bitternoten auf einen heißen Jahrgang hinweisen können.

Jetzt habe ich schon einen Bobal mit Paella erwähnt, dann kommt hier auch einer.

Bodegas Sierra Norte hat sich auf die heißen und trockenen Gebiete in Spanien konzentriert. Requena, Camporrobles, La Roda und Jumilla sind die Ecken Spaniens, in denen Sierra Norte unterwegs ist.

Pasión de Bobal ist aus Requena und hat eine leichte, ansprechende Farbe. Im ersten Moment musste ich meine Nase sehr tief ins Glas stecken, weil die Aromen nicht gerade heraussprangen. Floral mit leichter Frucht und Würze waren die ersten Gedanken. Mit mehr Luft dann Grapefruit, rote Johannisbeeren und gelbe Frucht. Sehr gutes Mundgefühl mit leichten Bitternoten und erfrischend mit Lust auf den nächsten Schluck.

Auf jeden Fall ergibt das in Valencia am Strand, zusammen mit einer Paella, ein perfektes Gefühl und kommt auf meine To Do Liste.

Und mein Favorit ...

... war eindeutig Cuatro Pasos Rosé. Diese Mischung aus »mach dir Gedanken, wenn du willst, oder trink mich einfach« ist perfekt. Viel Frische, Leichtigkeit und frische Aromen. Willkommen auf meiner Terrasse!

Gibt es für Marion eine Lieblingsfarbe beim Wein?
Am liebsten einmal quer durch den Regenbogen!

Nachdem ich mir bereits in Spanien Anregungen für diese Sommer-Rosé-Verkostung geholt und die Weine besorgt hatte, machte mir leider eine Erkältung einen Strich durch die Rechnung und ich »musste« hier in Deutschland noch einmal auf die Suche gehen 😉 … aber vielleicht werde ich diese Rosés dann einfach später bei Gelegenheit noch ergänzen. Im Moment haben sie jetzt erst einmal ein wenig Zeit im Kühlschrank bei Mittelmeerklima nachzureifen.

Die drei Roséweine, die schließlich auf meinen Verkostungstisch gekühlt »aufliefen«, würde ich alle als »nicht-typisch« bezeichnen – aber das trübte das Verkostungserlebnis in keinster Weise 😉
Alle sind aus Bioanbau, alle unfiltriert, alle aus bekannteren und weniger bekannten Weinregionen, von Katalonien und Navarra im Norden bis in den Mittelmeerraum nach Valencia.

Den Auftakt machte der »Carlania El Plantarga" von der Bodega Celler Carlania, was sich als schwierige Reihenfolge herausstellte, denn die anderen Weine hatten es mit dieser Steilvorlage recht schwer … wie sich erst später herausstellen sollte …

Der relativ hell-lachsrosa Rosé aus 100% Trepat, ist ein naturbelassener Roséwein – typisch für die Region Conca de Barberà, die wir nicht immer direkt auf dem Schirm haben.

Die Region hat eine große Weinbautradition, und die Reben gedeihen auf einem 1,5 ha großen Weinberg mit lehmigen Böden auf ca. 410 m Meereshöhe – daher auch die Frische.

Naturbelassenheit steht an erster Stelle, denn alle Weine werden nach biodynamischen Richtlinien ausgebaut – inklusive des Ausbaus im Keller. Das bedeutet, dass die Weine spontan vergären dürfen und ungefiltert und nicht geklärt abgefüllt werden.
Und was hat man davon?
Die Essenz der Region – das sogenannte Terroir!

Weiter ging es mit einer ebenso wenig bekannten Rebsorte – ein geografischer Sprung nach Valencia war auf der Landkarte einfach zu bewerkstelligen - Mandó.
Wer hat schon einmal davon gehört? Ich denke eher die wenigsten. Macht nichts – wir holen das jetzt nach – mit dem »Les Prunes« von der Bodega Celler del Roure (im Hinterland, ich würde eher sagen von Denia, denn von Valencia) - sie hat sich dieser fast verlorengegangenen Rebsorte angenommen. Die Rebstöcke gedeihen auf fast 600 Metern über dem Meeresspiegel in Kalkstein- und Lehmböden.
Dazu kommt noch, dass die Reben ein gutes Alter vorweisen können – sie sind alle zwischen 20 und 40 Jahre alt.

Das alleine macht es schon spannend, denn dadurch erlangen sie eine gewisse Konzentration im Rebensaft!
Das Weingut hat dieser Rebsorte eine eigene Weinlinie gewidmet und gleich zwei Weine in der Serie »Les filles d’Amàlia« (die Töchter der Amalia) im Programm. Vielleicht kann ich demnächst auch mal den Schaumwein dazu probieren – heute begnüge ich mich lediglich damit, dir diesen wunderbaren Rosé näherzubringen.

Nach einem trockenen Winter und einem regnerischen Frühjahr gelang es den Produzenten dennoch, einen ansprechenden Rosé auszubauen.
Besonders ist hier – aber auch typisch für die Roséproduktion in Spanien – dass der Wein aus dem »Vorlauf« entstand, also ohne Pressung. Dennoch ist die Farbe für einen Rosé recht ausgeprägt, aber da sieht man halt auch, welche Farbstoffe Mandó als Rebsorte in petto hält 😉
Damit es auch hier ein Roséwein der Extraklasse wird, durfte der Wein noch 6 Monate in Tongefäßen reifen. Er macht Spaß, auch wenn ich persönlich ihn eher für den gemütlichen Abend mit Freunden auf der Terrasse wählen würde.

Zum Abschluss öffnete ich die Flasche »Azul y Garanza Naturaleza Salvaje Clarete" von der Bodega Azul y Garanza aus Carcastillo in Navarra. Dies war nun eigentlich der absolute Klassiker – ein Clarete – ein spanischer Roséwein (oder auch nicht, wie Sascha bereits eingangs erwähnte) aus weißen und roten Trauben.
Auch dieser Wein beschritt Pfade abseits des Mainstreams. Gewachsen am Rande einer der größten Wüsten in Europa in einem ausgewiesenen Biosphärenreservoir, auf kargen Lehm- und Kalkböden und stammt von fast 50-jährigen Rebstöcken. Das alles führt bereits dazu, dass die Trauben sehr klein und die Inhaltsstoffe stark konzentriert in die kleinen Ausbaumengen einfließen.

Die Gründer des Weinguts haben als Subline notiert – wir sind Weinbergentdecker und Weinträumer – das finde ich sehr treffend und beschreibt bereits das Engagement und die Intensität, mit der hier Weine entstehen dürfen.

Denn genau darum geht es – die Weine dürfen spontan vergären, in Amphoren reifen und werden weder gefiltert noch geschönt vor der Abfüllung. Natürlich macht sich diese Art der Herstellung im Geschmacksprofil bemerkbar – wer eine Fruchtbombe erwartet, wird enttäuscht.
Wer nicht … der hat seine Freude!

Aus diesen wirklich besonderen Weinen war es schwer, einen Favoriten zu wählen, aber – und hier komme ich zu meinen ersten Worten zurück – der erste Wein in der Reihe hat gleich so überzeugt, dass die anderen sich zwar gut behaupten konnten, aber für mich verblieb er doch als Favorit.

Voll im Mund, extrem langer Nachhall und trotzdem ein sehr eingängiger Trinkfluss – der El Plantarga hat es diesmal ganz oben auf mein persönliches Bewertungstreppchen geschafft.

Zu guter Letzt stellt sich aber noch einmal die Frage:

Rosé! Warum?

Für mich persönlich verbindet Rosé das Beste aus zwei Welten – ein bisschen Phenolik (aus den Schalen), aber nicht zu heavy und den guten Trinkfluss eines Weißweines.

Nach all diesen Informationen drängt sich mir nun aber die Frage auf – und welcher Rosé kommt jetzt bei dir im Sommer auf der Terrasse ins Glas? Oder doch eher ein Weißer – oder ein leichter Roter?
Solange du dabei eine gute Zeit hast, ist das doch egal!
Lasst es dir gut gehen und genieß jeden Schluck!

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5 Weinflaschen auf einem Holztisch
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Welcher ist der beste spanische Roséwein für den Sommer?

verschiedenfarbige Roséweine
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Rosé ist nicht gleich Rosé, wie man an den sehr unterschiedlichen Farben sehen kann.

Zwei halbgefüllte Weingläser mit Rosé
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Von farbintensiv bis hin zu kaum gefärbt ist alles möglich.

Eine Flasche Roséwein und im Hintergrund ein Glas
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Dieser Rosé stammt aus Benavente, einer zwischen León und Zamora gelegenen Region.

Eine Flasche Roséwein aus Spanien
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Dieser aromatische Rosado wird aus der nordwestspanischen Rebsorte Prieto Picudo hergestellt.

Eine Flasche Wein und ein halbvolles Glas
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Der Merlot Rosado von Otazu wird nach dem Sangrado-Verfahren produziert.

Roséwein auf einem Holztisch im Garten
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Naranjas Azules bedeutet blaue Orangen.

Eine Flasche Roséwein aus Rioja von Muga
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Der Flor de Muga ist zwar Mugas gehobener Rosado, hat im Test jedoch etwas enttäuscht.

Mann hält sich Weinflasche vor das Gesicht
©Sascha Brandenburg / TodoVino Weinmagazin

Saschas Favorit: der Rosado von Pardevalles. Toller Sommer-Rosé für kleines Geld!

Die gesamte Auswahl
©Jörg Philipp

Die Auswahl

hatte auch andere Weine dabei, inklusive Fehllieferungen.

Cuatro Pasos Label quer
©Jörg Philipp

Cuatro Pasos Rosado

Bodegas Cuatro Pasos, Bierzo, Galizien

Natureo Front Label quer
©Jörg Philipp

Natureo Rosé ohne Alk

Familia Torres

Pagos de Obanos Front quer
©Jörg Philipp

Rosado de Lágrima

Pagos de Obanos, Navarra

Sierra Norte Bobal Rosado
©Jörg Philipp

Passión de Bobal

Sierra Norte, Requena, Valencia

Cuatro Pasos mit mir
©Jörg Philipp

Jörg's Favorit ist

Cuatro Pasos Mencia Rosé

Weinflaschen von oben
©Marion Rockstroh-Kruft

Vorfreude auf die Verkostung

Plantarga Rose Weinflasche mit Glas
©Marion Rockstroh-Kruft

Carlania El Plantarga

Bodega: Celler Carlania aus Conca de Barberà bei Tarragona

Flasche Les Prunes aus Valencia Rosewein mit Glas
©Marion Rockstroh-Kruft

Les Prunes

von der Bodega Celler del Roure

Les Prunes Flasche Rosewein mit Glas
©Marion Rockstroh-Kruft

Les Prunes

Bodegas Celler del Roure, Moixent, Valencia

Marion mit der Flasche El Plantarga
©Marion Rockstroh-Kruft

Marions Favorit

macht einfach Spass ;)

Freunde stossen mit Rosewein an
©Marion Rockstroh-Kruft

Einen schönen Rosé-Sommer

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