Die Sommer in der Region Jerez werden immer extremer und die Winde immer unberechenbarer. Sie wehen nicht mehr so regelmäßig wie noch vor einigen Jahrzehnten. Der Levante, der heiße Ostwind, weht häufiger und stärker, was das Risiko von Hitzeschäden an den Trauben erhöht. Dies kann zu einem schnelleren Reifeprozess führen, was wiederum die Balance der Aromen, die natürliche Säure und das Zuckerprofil der Trauben beeinflusst. Der Poniente bringt nicht mehr zuverlässig ausreichend Feuchtigkeit. Die Albariza-Böden können somit nicht mehr wie gewohnt genügend Feuchtigkeit in den Wintermonaten speichern und die Trockenperioden verlängern sich.
Diese Faktoren stellen eine große Herausforderung für die Winzer dar, die den typischen Charakter und die Qualität des Sherrys bewahren wollen. Aber welche Möglichkeiten gibt es für sie?
Verbesserung der Wassermanagementsysteme: Viele Weinberge setzen auf effizientere Bewässerungsmethoden, um das verfügbare Wasser optimal zu nutzen. Tropfbewässerung und die Anlage von Reservoirs helfen dabei, die Reben auch während der längeren Trockenperioden zu versorgen.
Anpassung der Anbau- und Pflanzmethoden: Winzer experimentieren mit höheren Pflanzdichten und neuen Techniken zur Bodenpflege, um die Wasserspeicherfähigkeit der Böden zu maximieren und die Verdunstung zu verringern. Gleichzeitig wird über die Nutzung neuer Rebsorten oder angepasster Klone der traditionellen Rebsorten nachgedacht, die besser an die extremeren klimatischen Bedingungen angepasst sind.
Schutz vor dem Levante: Einige Produzenten versuchen, den Schutz vor dem Levante zu verstärken, indem sie windgeschützte Lagen wählen oder natürliche Barrieren wie Bäume oder Hecken anlegen, um die Weinberge vor dem heißesten Wind zu schützen. Auch der Erntezeitpunkt wird oft angepasst, um die Trauben in optimalem Reifezustand zu lesen, bevor extreme Hitzewellen sie schädigen können.
Zu guter Letzt entdecken viele Produzenten eine nachhaltige Weinproduktion als Zukunftsstrategie. Der Einsatz von ökologischen und biodynamischen Anbaumethoden, um die Böden gesünder und widerstandsfähiger gegen klimatische Stressfaktoren zu machen, nimmt zu. Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Bodenqualität langfristig verbessert, was der Widerstandsfähigkeit der Reben zugutekommt.
Um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und ein weitreichendes Zeichen zu setzen, investieren viele Weingüter in erneuerbare Energien, nachhaltige Verpackungen und ressourcenschonende Produktionsmethoden, mit dem Ziel, ihre CO₂-Emissionen in der gesamten Produktionskette nachhaltig zu reduzieren.